Noch mehr Zeit auf hoher See

Die Seele baumeln lassen, die endlose Weite des Ozeans genießen und natürlich alle Annehmlichkeiten eines Kreuzfahrtschiffes voll auskosten. Auf einer Transkreuzfahrt ist das möglich. Doch was versteckt sich eigentlich hinter dem Begriff?

Klassische Kreuzfahrten entführen ihre Gäste in einen Urlaub, der abwechslungsreicher nicht sein könnte. Jeden Tag steuert das Schiff einen anderen Hafen an. Dort können die Gäste aus einem riesigen Angebot an Ausflügen wählen – vom normalen Sightseeing bis zu actionreichen Jeeptouren. Das ist alles sehr aufregend, doch während die einen jede Minute genießen, bleibt für die anderen der Entspannungsfaktor auf der Strecke. Viele bedauern es fast, nicht mehr Zeit für alle Annehmlichkeiten an Bord zu haben. Und genau darin unterscheiden sich Transkreuzfahrten von klassischen Kreuzfahrten.

Was ist eine Transkreuzfahrt?

Bei dieser Reiseform geht es nicht darum, schnell von A nach B zu kommen oder in möglichst vielen Häfen an Land zu gehen. „Eine Transkreuzfahrt ist die Überführungsfahrt eines Schiffes zum Beispiel über den ‚Großen Teich‘. Das Schiff verlässt seine Destination und nimmt die neue Route auf“, erklärt Svenja Steinke, Mitarbeiterin der Astoria Kreuzfahrten-Zentrale. „Deshalb eignen sich Transkreuzfahrten vor allem für Ruhesuchende, die gerne viel Zeit auf dem Schiff verbringen.“ Zwar werden während der Reise auch Häfen angelaufen, doch bieten Transkreuzfahrten deutlich mehr Seetage, an denen das Schiff nicht nur nachts, sondern auch tagsüber unterwegs ist. Weil oft Hektik und Schnelligkeit den Alltag bestimmen, schwören viele Kreuzfahrt-Fans auf die beruhigende und entschleunigende Wirkung von Transreisen. Der Begriff „Trans“ stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „jenseits“ oder „über“.

Welche Routen gibt es?

Mit dem Schiff den Atlantik überqueren und die „neue Welt“ entdecken – davon träumten die Menschen schon vor Hunderten von Jahren. Bis heute hat die Route nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. „Der Klassiker unter den Transkreuzfahrten ist deshalb die Atlantik-
überquerung“, weiß Svenja Steinke. Hier gibt es gleich mehrere reizvolle Routen. Wer auf eine lange Anreise verzichten möchte, sticht zum Beispiel von Hamburg aus in See. Alternative Abfahrtshäfen sind Southampton, Rom, Barcelona und Venedig. Meist werden vor der langen Überfahrt noch einige Stopps angelaufen, zum Beispiel auf Island und Grönland oder – je nach Route – auf den Azoren oder den Kanaren. Eine Transatlantik-Kreuzfahrt bietet also eine gute Mischung aus atemberaubender Natur und pulsierenden Millionenstädten – denn die Zielhäfen sind meist New York, Miami oder das kanadische Montreal. Sonnenhungrige können hingegen in die Karibik übersetzen, wo Trauminseln wie Barbados oder die Dominikanische Republik ganzjährig mit Palmenstränden und sommerlichen Temperaturen locken.

Auf Transasien-Routen verbinden Reedereien die Höhepunkte Asiens wie Malaysia, Singapur oder Thailand und die schönsten Reiseziele an der indischen Küste. Je nachdem, für welche Reederei und welches Schiff man sich entscheidet, können weitere Höhepunkte der Reise Jordanien und Oman oder Australien und Bali sein. Wer ein bisschen mehr Zeit mitbringt, kann auch von Deutschland aus nach Asien aufbrechen. „Zum Beispiel von Kiel nach Bangkok“, schlägt Svenja Steinke vor.

Wie in der Welt von 1.001 Nacht fühlt man sich auf Transorient-Kreuzfahrten. Höhepunkte dieser Reisen sind zum Beispiel Dubai, Abu Dhabi, Muscat, Salalah oder Aqaba. Meist stechen die Schiffe von Palma aus in See und durchqueren den Suezkanal auf dem Weg in den Orient. Es sei aber auch möglich, von Kiel aus in die Arabischen Emirate aufzubrechen, so Svenja Steinke. „Möglich sind zudem Transarabien-Kreuzfahrten von Venedig nach Mahé, der Hauptstadt der Seychellen und Transeuropa-Reisen, beispielsweise von Hamburg nach Mallorca oder Kreta.“