Von der Stadt der Liebe bis zum Atlantik

Majestätisch windet sich die Seine durch die bezaubernde Landschaft Frankreichs und führt dabei vorbei an einigen der malerischsten Städte des Landes. Wir nehmen Sie mit auf den wohl berühmtesten Fluss des Landes.

Mit ihren 777 Kilometern ist die Seine zwar nicht der längste Fluss Frankreichs – diese Ehre gebührt der Loire – wohl aber der berühmteste. Kein Wunder, schlängelt sie sich doch malerisch durch Paris und vorbei an einigen der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt.

Und genau deshalb beginnt eine Flusskreuzfahrt auf der Seine auch in der „Stadt der Liebe“ und des Lichts. Letzteren Beinamen verdankt Paris wohl der Tatsache, dass sie als eine der ersten europäischen Städte eine Straßenbeleuchtung einführte.

Paris

Die pulsierende Metropole am Ufer der Seine ist eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. Kein Wunder, schließlich bietet sie Besuchern eine Fülle von kulturellen Schätzen, kulinarischen Genüssen und unvergesslichen Erlebnissen. Hier flaniert man entlang der prächtigen Champs-Élysées, vom Arc de Triomphe bis hinunter zum Place de la Concorde. In Paris ewundert man die majestätische Schönheit des Eiffelturms oder lässt sich von der Kunst im Louvre verzaubern. Bei einem romantischen Spaziergang entlang der Ufer der Seine erleben Besucher zudem den Charme der berühmten Bouquinisten, die entlang der Seine-Ufer von Paris ihre Ware anbieten, und genießen die malerischen Ausblicke auf die historischen Gebäude direkt am Fluss. Auch einen Abstecher zur Basilika Sacré-Cœur und einen Streifzug durch Montmartre, das Viertel der Künstler, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Die kulinarische Szene von Paris ist ebenso vielfältig und verlockend. Von gemütlichen Bistros und Straßencafés bis hin zu exquisiten Michelin-Sterne-Restaurants bietet die Stadt eine Fülle von gastronomischen Erlebnissen für jeden Geschmack und jedes Budget. Ein Tipp für Naschkatzen: Unbedingt frische Cruffins probieren. Sie sind eine leckere Mischung aus Croissant und Muffin.

Weil das natürlich noch längst nicht alle Sehenswürdigkeiten sind, die Paris zu bieten hat, lohnt es sich vor oder nach der Kreuzfahrt die ein oder andere Nacht in der französischen Hauptstadt zu verbringen. 

Rouen

Die Kreuzfahrten auf der Seine führen flussabwärts, vorbei an üppigen grünen Hügeln und idyllischen Dörfern bis nach Rouen. Die Stadt ist berühmt für ihre gut erhaltene mittelalterliche Architektur und ihre faszinierende Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Während eines Spaziergangs durch die Gassen der Altstadt können Besucher prächtige gotische Kirchen, malerische Fachwerkhäuser und historische Denkmäler entdecken. Die Kathedrale von Rouen (Cathédrale primatiale NotreDame de l’Assomption de Rouen), ein Meisterwerk der Gotik, dominiert das Stadtpanorama und beeindruckt mit ihrer filigranen Architektur und den berühmten Rosettenfenstern.

Rouen ist zudem eng mit der Geschichte von Jeanne d’Arc verbunden, der berühmten französischen Nationalheldin. Besucher können die Orte erkunden, an denen Jeanne d’Arc verhört, verurteilt und schließlich hingerichtet wurde.

Doch Rouen ist nicht nur eine Stadt der Geschichte, sondern auch ein lebendiges kulturelles Zentrum. Das Musée des Beaux-Arts beherbergt eine beeindruckende Sammlung europäischer Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart, darunter Gemälde von Monet, Renoir und Delacroix. Für Feinschmecker bietet die Stadt zudem eine Vielzahl von kulinarischen Köstlichkeiten, von traditionellen normannischen Gerichten bis hin zu modernen Gourmet-Erlebnissen.

Le Havre

Weiter geht es bis zur Mündung der Seine in den Atlantik. Hier liegt Le Havre. Die Stadt wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt, hauptsächlich aufgrund der modernistischen Architektur von Auguste Perret, der die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut hat. Besucher können durch die von Perret entworfenen Viertel spazieren und die einzigartige Architektur bewundern. Le Havre ist darüber hinaus Heimat mehrerer beeindruckende Kunstmuseen, darunter das Musée d’Art Moderne André Malraux (MuMa), dass eine bedeutende Sammlung impressionistischer Gemälde besitzt.

Als bedeutender Hafen an der Ärmelkanalküste bietet Le Havre Möglichkeiten, den Hafen zu erkunden, Schiffe zu beobachten und vielleicht sogar an Hafenrundfahrten teilzunehmen, um mehr über die maritime Geschichte und Wirtschaft der Stadt zu erfahren. Die Lage der Stadt hat auch Einfluss auf die Gastronomie. Die normannische Küche ist berühmt für ihre frischen Meeresfrüchte, Cidre und Käse.

Lohnend ist von hier aus auch ein Ausflug in die bezaubernde Hafenstadt Honfleur, die als eine der schönsten Städte Frankreichs gilt. Mit ihren pastellfarbenen Häusern, den malerischen Kopfsteinpflasterstraßen und dem lebhaften Hafen ist Honfleur wie ein Gemälde, das zum Leben erwacht ist. Die Uferpromenade lädt zum gemütlichen Schlendern ein, man kann frische Meeresfrüchte kosten und sich von der entspannten Atmosphäre dieses malerischen Küstenorts verzaubern lassen.

Caudebec-en-Caux

Caudebec-en-Caux ist ein charmanter Hafenort mitten im Regionalpark der Seine-Schleifen in der Normandie. Wahrzeichen der Stadt ist die spätgotische Kirche Notre Dame (Caudebec-en-Caux), die zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert erbaut wurde und als eines der schönsten sakralen Bauwerke in der Diözese Rouens gilt. Auch auf den Spuren der Tempelritter kann man in Caudebec-en-Caux wandeln – unter anderem bei einem Besuch des Maison des Temples, dem Templerhaus. Das Gebäude stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist damit unangefochten das älteste Gebäude der Stadt.

Und wer noch ein bisschen mehr über den Fluss lernen möchte, den er gerade bereist, der erfährt im MuséoSeine etwas über die Geschichte der Seine, über die Landschaften und auch über die Bewohner – und das alles auf interaktive Art und Weise. Vom Museum aus kann man anschließend noch am Fluss entlang zur Kapelle Barre-Y-Va oder zum Corniche de Retival spazieren, von wo aus man einen tollen Ausblick in das Seine-Tal hat.

Vernon

Die Geschichte Vernons reicht bis ins Mittelalter zurück, als das Städtchen strategisch an einem Flussübergang errichtet wurde, der es zu einem wichtigen Handels- und Transportzentrum machte. Spuren dieser reichen Vergangenheit sind noch heute in den engen Gassen der Altstadt und den historischen Gebäuden zu finden. Das Wahrzeichen Vernons ist zweifellos die prächtige Kirche Collégiale NotreDamede Vernon deren Bau im 11. Jahrhundert begann und die mit ihrer gotischen Architektur und ihren kunstvollen Verzierungen die Besucher in Staunen versetzt.

Ein weiterer Höhepunkt eines Besuchs in Vernon ist zweifellos der Garten des berühmten Malers Claude Monet in Giverny, der nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Dieser zauberhafte Ort, der einst Monets inspirierende Oase war, können Besucher die üppige Pracht von Blumen, Teichen und Brücken bewundern, die den berühmten Künstler zu einigen seiner bekanntesten Gemälde inspirierten, darunter die berühmten Seerosenbilder.

Mantes-la-Jolie

Kurz vor Paris liegt noch das schöne Städtchen Mantes-la-Jolie, welches sich an einem Tag bestens erkunden lässt. Beginnen kann man den Tag zum Beispiel mit dem Besuch der Kathedrale Notre-Dame de Mantes, einer beeindruckenden gotischen Kirche, die zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurde. Sie ist nicht nur für ihre Architektur, sondern auch für ihre schönen Buntglasfenster bekannt. Von hieraus spaziert man über Rue nationale zum Vieux Pont de Limay. Hier hat man einen malerischen Blick auf die alte Brücke von Limay und natürlich auf die Seine bietet.

Ein weiteres historisches Wahrzeichen ist der Turm von Saint-Maclou. Er ist Teil einer Kirche, die 1087 durch die Truppen Wilhelm des Eroberers zerstört und im 16./17. Jahrhundert wiedererrichtet wurde. Mehr über die Geschichte der Stadt und über die Künstler, die sie inspiriert hat, erfahren Besucher im Musée de l’Hôtel-Dieu. Es befindet sich in einem ehemaligen Krankenhaus aus dem 17. Jahrhundert.