Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Spannende Städte und grandiose Landschaften – wer den Nordosten der USA und Kanada per Schiff bereist, kann das und noch vieles mehr in einem einzigen Urlaub erleben. Die Routen hat sowohl Naturliebhabern als auch Städtefans einiges zu bieten.

Berühmte Metropolen wie New York und Montreal kennenlernen, das geschichtsträchtige Boston erkunden oder durch die raue Natur Nova Scotias streifen? Das erfordert doch einiges an Planung und womöglich viel Zeit? Stimmt nicht. Auf einer Kreuzfahrt zu den Highlights der Region erlebt man all das und noch vieles mehr – und zwar ohne aufwendige Routenplanungen, anstrengende Hotelwechsel und lange Autofahrten.

New York

Big Apple, Empire State oder die Stadt, die niemals schläft: Wohl kaum eine Metropole trägt so viele Beinamen wie New York City. Und kaum eine andere Stadt hat einen so hohen Sehnsuchts-Faktor. Einmal im Leben über den Times Square schlendern oder die Aussicht vom Empire State Building genießen, davon träumen viele. Auch deshalb ist die Stadt mittlerweile ein beliebter Start- und Zielhafen für zahlreiche Kreuzfahrtrouten. Vor Anker gehen die Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Bayonne Bay (New Jersey) oder am Manhattan Cruise Terminal. Damit die Kreuzfahrtgäste ausreichend Zeit haben, um die Stadt zu entdecken, bleiben viele Schiffe mittlerweile über Nacht im Hafen. Der längere Aufenthalt lohnt sich, denn New York mit seinen fünf Stadtteilen Manhattan, Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island hat viel zu bieten. Einige Sehenswürdigkeiten sollte man sich dabei auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Am besten beginnt man seine Tour im pulsierenden Herz der Stadt: am Times Square mit seinen vielen bunten Leuchtreklamen. Hier sollte man zweimal einen Stopp einlegen. Einmal tagsüber und dann auf jeden Fall noch einmal nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Lichter die Nacht zum Tag machen. Dann wird schnell deutlich, warum New York „die Stadt, die niemals schläft“ genannt wird. Im Anschluss an den Abstecher zum Times Square lohnt es sich, die Fifth Avenue Richtung Uptown entlangzubummeln. Dabei kommt man an den Schaufenstern der großen Luxuslabels vorbei und erreicht dann das berühmte Rockefeller Center mit der Aussichtsplattform Top of the Rock. Von dort aus hat man nicht nur einen großartigen Blick auf den Central Park und das Empire State Building, sondern auf ganz New York.

Ebenso beeindruckend ist die Aussicht vom One World Observatory. Das erstreckt sich über die 100., 101. und 102. Etage des One World Trade Centers. Den Abstecher zur Plattform kann man mit einem Besuch des 9/11 Memorial und des gleichnamigen Museums verbinden. Nur einige Straßen weiter findet man den Bronze-Stier, der im Finanzdistrikt unweit der Börse steht. Ebenfalls in Laufweite liegt der Battery Park. Von dort aus kann man das berühmteste Wahrzeichen der Stadt, die Freiheitsstatue, sehen. Außerdem starten hier die Bootstouren, die Besucher zu der Statue und nach Ellis Island bringen.

Fans berühmter Bauwerke sollten außerdem einen Spaziergang über die Brooklyn Bridge, die wohl meist fotografierte Brücke der Stadt, unternehmen. Vom Park auf der anderen Seite aus hat man den besten Blick auf die Skyline der Metropole. Zur Stärkung gibt’s einen original New Yorker Hot Dog oder Eiscreme und dann kann man die Fähre zurück nach Manhattan nehmen.

Besonders schön ist auch die prunkvolle Haupthalle der Grand Central Station, die wiederum einen Steinwurf vom Empire State Building entfernt ist. Wer dem städtischen Trubel ein wenig entkommen möchte, kann noch einen Abstecher zur High Line machen, dem neuesten und ungewöhnlichsten Park im Westen der Stadt. Erbaut wurde er nämlich auf einer Hochbahntrasse, die einst von Güterzügen genutzt wurde und etwa 2,3 Kilometer lang ist. Es gibt mehrere Zugänge, einige verfügen sogar über einen Fahrstuhl. Hier kann man mehr als 200 Pflanzen bestaunen und tolle Ausblicke auf imposante Bauten, riesige Graffitis sowie auf den Hudson River und die Skyline von New Jersey genießen.

Boston

Einst als britische Kolonie gegründet, ist Boston im US-Bundesstaat Massachusetts heute der Inbegriff des Kampfes um die amerikanische Unabhängigkeit. Um Boston zu entdecken, lohnt ein Spaziergang auf dem Freedom Trail. Hier finden Interessierte auf 4,5 Kilometern insgesamt 17 der bekanntesten Sehenswürdigkeiten aus der Kolonialzeit und der Zeit der Revolution. Der Weg ist mit einer durchgezogenen roten Linie auf dem Boden markiert und führt vom Boston Common im Stadtzentrum bis zum Bunker Hill Monument. Einen sehr guten Blick über die Stadt bietet der Prudential Tower.

Tipp für den Herbst: Boston gilt als das Tor zum Indian Summer, denn von hier aus lassen sich lohnenswerte Touren in die Wälder rund um die Stadt unternehmen.

Bar Harbor

Bar Harbor ist ein hübscher Ort auf der Insel Mount Desert Island, die direkt vor der Küste des US-Bundesstaates Maine liegt. Neben Stadtrundgängen und Leuchtturm-Touren werden auch Ausflüge in den Acadia-Nationalpark angeboten. Der ist vor allem bei Naturfreunden beliebt, gilt er doch als einer der schönsten Nationalparks an der US-Ostküste. Außerdem ist er der einzige in Neuengland.

Während des Indian Summers, wenn sich das Laub von einem satten Grün in ein leuchtendes Rot oder sonniges Gelb verwandelt, ist es dort unbeschreiblich schön. Es werden verschiedene Touren durch den Park angeboten. Besonders lohnenswert ist dabei ein Stopp auf dem Cadillac Mountain. Er ist mit 466 Metern der höchste Berg im Acadia-Nationalpark und der höchste Punkt an der Nordatlantikküste. Bei gutem Wetter hat man von dort oben einen tollen Blick über Bar Harbor und die umliegenden Inseln.

Halifax

An der kanadischen Ostküste wird gerne die Stadt Halifax angelaufen, die die meisten Reisenden wohl nicht auf ihrer Liste haben. Dabei lohnt sich auch in der Hauptstadt der Provinz Nova Scotia ein Landgang. Halifax verfügt nämlich über eine reiche maritime Geschichte, interessante historische Stätten und eine schöne Uferpromenade mit vielen kleinen Geschäften. Sogar mitten in der Stadt ist der Indian Summer erlebbar – und zwar in den Halifax Public Gardens mit ihren über 140 verschiedenen Baumarten.

Ganztägige Touren führen außerdem in die unberührte Natur von Nova Scotia und zu einem weiteren Wahrzeichen: dem Leuchtturm in der Nähe des Fischerdörfchens Peggy’s Cove. Die Fahrt dorthin führt Wälder und kleine Dörfer. Ganz malerisch steht der rot-weiße Leuchtturm auf weißen Granitfelsen direkt am Meer.

Québec-City

Über 400 Jahre alt ist Québec-City, die Hauptstadt von Kanadas größter Provinz Québec, und damit eine der ältesten Städte des Landes. Sie gilt als Zentrum der französischen Lebensart und Besucher kommen beim Anblick der historischen Altstadt mit ihrer mächtigen Stadtmauer, den romantischen Gässchen und den hübschen Häusern ins Schwärmen. Kein Wunder, schließlich erinnern viele Straßen an Paris oder Marseille. Unterteilt ist Québecs Altstadt in Lower und Upper Town, die von einer Seilbahn miteinander verbunden werden. So erreichen Besucher auch die Aussichtsterrasse Dufferin von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt hat. Zehn Kilometer nordöstlich der Stadt donnern die Montmorency-Wasserfälle ins Tal. Mit mehr als 80 Metern Fallhöhe sind sie höher als die Niagarafälle.

Montreal

Montreal ist die zweitgrößte Stadt Kanadas und eine pulsierende Metropole. Rund 80 Prozent der Einwohner sprechen Französisch. Damit ist die Stadt nach Paris die zweitgrößte Stadt der Welt, in der Französisch Amtsprache ist. Bekannte Sehenswürdigkeiten sind der Olympic Park, das historische Hafenviertel Vieux Montreal und die älteste Kirche der Stadt, Notre Dame de Bonsecour.

Eine Besonderheit von Montreal ist seine Untergrund-Stadt, die aus einem über 30 Kilometer langen Tunnelsystem besteht. Er verbindet alle wichtigen Gebäude. Keine andere kanadische Stadt hat so viele historische geschützte Gebäude aufzuweisen. Den besten Überblick über Montreal hat man übrigens vom Aussichtspunkt des Höhenzuges Mont Royals – dem Namensgeber der Stadt.

Von New York aus gen Süden

Auf den Reisen von New York in Richtung Karibik geht es auf eine Entdeckertour zu geschichtsträchtigen Kolonialstädten und in den „Sunshine State“ Florida. Ein Highlight ist dabei unter anderem die Südstaaten Metropole Charleston. Filmenthusiasten unter den Passagieren zieht es hier vermutlich zum Boone-Hall-Anwesen, wo die Klassiker „Vom Winde verweht“ und „Fackeln im Sturm“ gedreht wurden. Im weiteren Verlauf an der Küste von Florida herrscht ein angenehmes subtropisches Klima. In den umliegenden Fluss- und Sumpflandschaften warten exotische Tiere wie Delfine, Seekühe, Alligatoren oder Schildkröten. Das nicht allzu weit entfernte Kennedy Space Center in Cape Canaveral lockt hingegen mit Technik und Raumfahrt. Wunderschöne weiße Strände und kristallklares Wasser erwarten die Passagiere auf den Bahamas. Hier, wo einst Piraten ihre Schmuggelware anlandeten und Kolonialgeschichte geschrieben wurde, lässt es sich hervorragend aushalten. Besuchen Sie die historischen Gebäude oder das  Piratenmuseum.