Norwegen, das Land der Fjorde, der unberührten Natur und der beeindruckenden Landschaften, ist seit Jahren ein beliebtes Ziel für Reisende aus aller Welt. Nun plant die norwegische Regierung, eine neue Touristensteuer einzuführen, die insbesondere internationale Besucher betreffen wird. Was bedeutet das für Reisende, und inwiefern wird sich das auf ihren Aufenthalt auswirken?
1. Was ist die Touristensteuer?
Die Touristensteuer ist eine Abgabe, die von Reisenden bei ihrem Aufenthalt in Norwegen erhoben wird. Diese Steuer soll die Kosten für die Pflege und den Erhalt der touristischen Infrastruktur sowie den Umweltschutz abdecken. Wie hoch die Steuer genau ausfallen wird, ist noch nicht endgültig geregelt, genauso wie die dafür spezifischen Regelungen. Man erwartet allerdings, dass die Abgabe sowohl in Städten als auch in beliebten Naturschutzgebieten wie Fjorden oder Nationalparks erhoben werden soll.
2. Warum wird die Steuer eingeführt?
Norwegen ist aufgrund seiner Naturschönheit ein beliebtes Reiseziel. Seit Jahren verzeichnet das Land einen Anstieg der Besucherzahlen. Das führt nicht nur zu höheren Kosten für die Infrastruktur, sondern auch die Natur des Landes wird strapaziert. Daher plant die norwegische Regierung eine Steuer, die genau diese Belastung durch den zunehmenden Tourismus reduzieren soll. Es sollen damit zusätzliche Gelder generiert werden, die den Naturschutz finanzieren und den Tourismus nachhaltiger gestalten sollen. Besonders in den beliebten Sommermonaten, in denen der Andrang an Reisenden groß ist, wird die Umwelt in Norwegen besonders belastet.
3. Wer ist von der Steuer betroffen?
Die Steuer wird vor allem internationale Touristen betreffen, die Norwegen für einen Kurz- oder Langaufenthalt besuchen wollen. Es wird erwartet, dass die Steuer für Aufenthalte in Hotels, Ferienwohnungen und anderen touristischen Unterkünften erhoben wird. Auch Kreuzfahrtschiffe, die die norwegischen Küsten besuchen, könnten künftig mit einer Abgabe belegt werden. Die genaue Art der Erhebung und der Betrag stehen noch nicht fest. Es könnte eine Gebühr pro Nacht oder pro Aufenthalt anfallen.
4. Wie hoch wird die Steuer voraussichtlich sein?
Da bisher von der norwegischen Regierung noch keine endgültigen Zahlen genannt wurden, kann die Steuer aktuell nur geschätzt werden – auf zwischen 5 und 10 Norwegische Kronen. Das entspricht etwa 0,50 bis 1 Euro pro Nacht. Auch könnte der Betrag je nach bereister Region und Art der Unterkunft variieren. Die Steuer könnte so in touristisch stark frequentierten Gebieten wie Oslo, Bergen, den Lofoten oder Tromsø höher ausfallen. Auf Kreuzfahrtschiffreisende könnte eine spezielle Gebühr, etwa abhängig von der Passagieranzahl oder dem Umfang der Reise, erhoben werden.
5. Wie wird die Steuer verwendet?
Wie bereits erwähnt, soll die Touristensteuer dem Schutz und der Pflege der norwegischen Natur zugutekommen. Dazu zählen Naturschutzprojekte, die Pflege von Wanderwegen und die Unterstützung von Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung. Auch die touristische Infrastruktur soll verbessert werden, um die Qualität der Dienstleistungen zu steigern und den erhöhten Ansturm an Touristen besser zu bewältigen.
6. Was bedeutet das für Reisende?
Wer eine Reise ab 2026 nach Norwegen plant, sollte mit einer kleinen zusätzlichen Ausgabe rechnen, die bei der Reise einkalkuliert werden sollte. Wen dies abschreckt, sollte berücksichtigen: Die Abgabe soll die wunderschöne Natur Norwegens bewahren und den Tourismus nachhaltiger gestalten. Beides kommt den Reisenden und auch zukünftigen Generationen letztlich zugute. Die von Norwegen geplante Touristensteuer ist damit ein Schritt in Richtung eines nachhaltigeren Tourismusmodells, um sich für die ökologischen und infrastrukturellen Herausforderungen des wachsenden Besucherandrangs zu wappnen.
Übrigens: Ab dem 1. Januar 2026 dürfen nur noch emissionsfreie Touristenschiffe und Fähren mit einer Bruttoraumzahl von unter 10.000 in die norwegischen Fjorde einfahren. Bei der Nutzung von Biogas wäre nach Ansicht der Regierung die Null-Emissions-Vorgabe erfüllt. Die Anforderungen gelten etwa für die fünf Welterbefjorde Nærøyfjord, Aurlandsfjord, Geirangerfjord, Sunnylvsfjord und Tafjord. Diese sind Teil der westnorwegischen Fjordlandschaft, einem von acht norwegischen Gebieten auf der UNESCO-Welterbeliste. Deutlich größere Kreuzfahrtschiffe über 10.000 BRZ – darunter fallen auch die von den Reedereien Hurtigruten und Havila eingesetzten Postschiffe – unterliegen den neuen Umweltauflagen, nach einer Änderung der norwegischen Regierung, aber erst ab dem 1. Januar 2032. Die vier Schiffe von Havila können schon jetzt emissionsfrei in den Geirangerfjord einfahren. Die Vorgaben werden schrittweise umgesetzt, damit die Häfen in den Welterbe-Fjorden keinen für sie notwendigen Tourismus verlieren. Gleichzeitig unterstützt der Staat zum Beispiel auch den Bau von Landstromanlagen in bestimmten Kreuzfahrthäfen.